Vorsichtig trat Melody mit ihrer Fußspitze in das Sonnenlicht. Ihr kleines Herz klopfte bis zum schneeweißem Halse, als sie sich durch ihre dunklen hübschen Augen umblickte. Draußen. Sie war draußen. Zwar nicht ganz draußen, in der Natur war Melody nie gewesen, doch im Schloss war sie nun. Eigentlich kannte die Halbvampirin nur ihr Turmzimmer in welches nur Sulpicia kommen durfte oder aber auch Corin. Wachen waren nicht erlaubt oder gern gesehen. Diese kannten nicht einmal ihr Aussehen, der Name jedoch war ihnen bekannt.
Melody legte zaghaft ihre zarten Fingerspitzen an den Fensterrahmen und blickte hinaus. Für einen kleinen Moment genoss die junge Halbvampirin diese Aussicht, schloss die Augen und hob ihr Gesicht der Sonne entgegen. Ihr Vater, Aro, hatte und würde wohl nie verstehen, warum sie die Sonne so verehrte. Aber das Licht, dieses wärmende Gefühl, das beruhigte ihre Seele und ließ ihren Durst nach draußen vergessen.
Melody riss erschrocken die Augen auf und drehte sich herum. Ihre dunklen Haare wehten um ihren kleinen Körper herum, trugen den süßen Duft ihres Blutes in dem Schloss herum. Sie musterte Alec schweigend und machte keine Anstalten etwas zu machen. Vielmehr ließ sie ihre honigsüße Stimme in seinem Kopf erklingen.
Guten Tag. Du musst Alec sein.
Sie war zwar eine Prinzessin und gleichzeitig Gefangene, doch wusste Melody weder um ihren Rang, noch hatte sie es nötig sich aufzuspielen. Wieder drehte sie sich herum und sah hinaus. Die Wolken spielten fangen, die Sonne schickte ihre Sonnenstrahlen hinunter auf die Erde. Traumhaft schön! Ob ihr Vater wohl schon auf dem Weg zu ihr war?